Bidirektionales Laden: Studie warnt vor höherer Akku-Belastung
Bidirektionales Laden soll das Stromnetz stabilisieren. Doch eine Studie der RWTH Aachen zeigt: Es belastet den Akku stärker. Vehicle-to-Grid (V2G) ist eine spannende Technologie. Sie könnte Elektroautos in Zukunft zu Stromspeichern machen. Aber der Vorteil hat einen Preis.
Was sagt die RWTH Aachen Studie?
Die Studie simulierte Ladevorgänge über zehn Jahre. Verglichen wurden drei Methoden: sofortiges Laden, Smart Charging und bidirektionales Laden. Sofortiges Laden startet direkt beim Einstecken des Kabels. Smart Charging beginnt abhängig vom Strompreis. Bidirektionales Laden ermöglicht zusätzlich das Entladen des Akkus ins Netz oder ins Haus.
Warum ist das ein Problem für Akkus?
Die Forscher stellten fest: Häufige Lade- und Entladezyklen beschleunigen die Alterung. Dadurch sinkt die Kapazität schneller. Besonders bei V2G erhöht sich die Belastung, weil Energie in beide Richtungen fließt. Die Reichweite des E-Autos kann langfristig sinken.
Lohnt sich bidirektionales Laden trotzdem?
Trotz höherer Akku-Belastung kann V2G finanziell interessant sein. Die Studie nennt Einsparungen von bis zu 8.000 Euro in zehn Jahren. Grund sind Netzdienstleistungen und Stromkostenvorteile. Beim Smart Charging liegt der Vorteil bei 3.000 Euro.
Welche Grenzen gibt es?
Die Praxis sieht anders aus. Viele Hersteller begrenzen die entladbare Strommenge. Bei VW sind es nur 10.000 kWh. Das Limit ist nach rund vier Jahren erreicht. Zudem sind Wallboxen und Steuertechnik teuer. Für Privathaushalte ist das aktuell oft kein lohnendes Modell.
Wie sieht die Zukunft aus?
Bidirektionales Laden kann die Energiewende unterstützen. Es reduziert die Abhängigkeit von fossilen Kraftwerken. Doch die Technik steckt in den Kinderschuhen. Wer heute einsteigt, sollte die Nachteile kennen. Akkualterung ist ein realer Faktor. Gleichzeitig bleibt Smart Charging vor allem in Kombination mit dynamischen Stromtarifen eine sinnvolle Alternative.
Quelle: Golem.de