Elektroauto Stromkosten berechnen so geht´s in 2025

In diesem Artikel zeige ich euch, wie ihr für euer Elektroauto Stromkosten berechnen und senken könnt. Wir vergleichen die Strompreise des E-Autos und ermitteln die mögliche Ersparnis im Vergleich zu einem Verbrenner. Jeder kennt die teilweise untertägig stark schwankenden Preise für einen Liter Diesel oder Benzin an den Tankstellen und kann mittels seines Verbrauchs die Kosten des Verbrenners je 100 km ausrechnen. Aber wie verhalten sich die Stromkosten bei einem Elektroauto? Mit welchem Stromverbrauch des E-Autos muss ich rechnen und wie weit komme ich mit einer Kilowattstunde Strom? Diese und weitere Fragen, welche Vorteile das Elektroauto in diesem Zusammenhang hat, möchte ich an Hand einiger Vergleiche nachgehen. Es gibt auch einen Vergleich der Stromkosten mit den öffentlichen Ladesäulen und dem Strom aus der Photovoltaikanlage (PV-Anlage).

Artikel wurde zuletzt upgedatet am 10.06.2025.

Vorteile und Tipps für Fahrer von Elektroautos
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Wieviel ist eine Kilowattstunde Strom?

1 Kilowattstunde (abgekürzt kWh) Strom ist die Menge elektrischer Energie, mit der man Stromgeräte je nach Leistung eine bestimmte Zeit betreiben kann.

Die elektrische Leistung eines Geräts in Kilowatt (kW), ist die in einer Zeitspanne umgesetzte elektrische Energie in Kilowattstunde (kWh) bezogen auf diese Zeitspanne.

Beispiele:

Ein Staubsauger mit einer Leistung von 1 kW (umgerechnet 1.000 Watt) verbraucht in einer Stunde voller Nutzung 1 kWh. Wenn ich einen älteren Staubsauger mit einer Leistung von 2 kW (2.000 Watt) nutze kann dieser mit 1 kWh nur 0,5 Stunden, also 30 Minuten betrieben werden.

Eine Schuko-Steckdose mit einer Leistung von 2,3 kW lädt 1 kWh mittels eines Notstromladekabels innerhalb von ca. 26 Minuten in euer Elektroauto.

Wallboxen mit einer Leistung von 11 kW bzw. 22 kW benötigen für 1 kWh ca. 5 Minuten und 30 Sekunden bzw. 2 Minuten und 45 Sekunden.

Das Elektroauto fährt mit einer 1 kWh Strom eine Strecke von ca. 5 km unter der Annahme eines Durchschnittsverbrauchs von 20 kWh je 100 km.

Ein Elektroauto mit einer Jahreskilometerfahrleistung von 10.000 km verbraucht 2.000 kWh Strom unter der Annahme eines Durchschnittsverbrauchs von 20 kWh je 100 km.

Wie lange könnte ich mit dem Akku des E-Autos meinen Haushalt versorgen?

Da die Akkugrößen der Elektroautos der verschiedenen Hersteller und Modelle unterschiedlich sind, nehmen wir eine Größe von 50 kWh an.

Wenn dein Haushalt im Jahr 4.000 kWh Strom verbraucht, sind das unter der Annahme, dass ihr jeden Tag die gleiche Menge Strom verbraucht ca. 10,96 kWh Strom pro Tag.

Berechnung:  4.000 kWh / 365 Anzahl Tage im Jahr = ca. 10,96 kWh Strom pro Tag

Also könntet ihr mit der oben angenommen Akkugröße euren Haushalt 4,5 Tage oder 108 Stunden versorgen.

Berechnung: 50 kWh / 10,96 kWh = ca. 4,5 Tage.

Wenn euer Haushalt nur 2.000 kWh Strom im Jahr verbraucht, könnte der angenommen Akku ganze 9 Tage den Strom bereitstellen.

Wie werden die Elektroauto Stromkosten berechnet?

Um einen Vergleich der Stromkosten eines Elektroautos mit anderen Antriebsarten durchzuführen, benötigt man den eigenen Durchschnittsverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer (km). Dieser wird multipliziert mit dem Strompreis in ct/kWh, zu dem der Strom gekauft wurde.

Beispielrechnung Stromkosten Elektroauto: 18 kWh pro 100 km ergeben bei einem Strompreis von 50 ct/kWh Kosten in Höhe von 900 Cent, also 9 €.

Stromkostenrechner E-Auto

Vergleich Elektroauto Stromkosten vs. Kraftstoffkosten Verbrenner

Stromkostenvergleich Verbrenner mit Elektroauto auf 100 km. Es handelt sich hierbei NICHT um einen Vollkostenvergleich für die Anschaffung, Wartung, Steuer, Versicherung etc. der Autos.

Elektroauto Vergleich öffentliche Ladesäule mit zu Hause Laden an der Wallbox vs. Kraftstoffkosten Verbrenner

Vorwort

Ich führe diesen Vergleich bereits über 3 Jahre durch. Auch dieses Mal empfand ich es als schwierig halbwegs gute Annahmen für die Durchschnittsverbräuche und -preise zu treffen.
Wenn ihr bessere Quellen habt schreibt mir gern – nun gehts los:

Verbräuche:

  • Der Kraftstoffverbrauch von statista für Benzinern beträgt 7,7 Liter je 100 km sowie für Dieselfahrzeugen 7 Liter pro 100 km.
  • Elektroautos sind mit 18 kWh je 100 km angesetzt.

Kosten:

  • Verbrenner Benzin E10 – 1,703 € je Liter – Stand 01.04.2025
  • Verbrenner Diesel – 1,602 € je Liter – Stand 01.04.2025
  • Elektroauto öffentliche Ladesäule Schnelllader – 0,63 € je kWh
  • Elektroauto öffentliche Ladesäule Normallader – 0,56 € je kWh
  • E-Auto zu Hause laden – 0,35 € je kWh bei vorhandener Wallbox
  • E-Auto zu Hause laden mit eigener Photovoltaik-Anlage – 0,0794 € je kWh für die entgangene Einspeisevergütung

Ladetarife an öffentlichen Ladesäulen

Anmerkungen

  • Trotz Steigerung im CO2 Preis sind Benzin und Diesel im Vergleich zur letzten Auswertung im Februar 2024 nicht teurer geworden.
  • Die Ladekosten an öffentlichen Ladesäulen sind weiter hoch im Vergleich zum Laden zu Hause oder beim Arbeitgeber. Diesel sogar nun leicht günstiger.
  • öffentliche Ladetarife mit Vertragsbindung und Grundgebühr können je nach Häufigkeit des öffentlichen Ladens günstiger sein.
  • Beim „zu Hause laden“ habe ich mich an einem Durchschnittspreis von 35 ct/kWh für Neukundentarife orientiert.
  • Die Kosten für das zu Hause laden mit eigener Photovoltaik-Anlage ergeben sich aus der entgangenen Einspeisevergütung von 7,94 ct/kWh (Stand April 2025). Diese gilt für neu angeschlossene PV Anlagen mit Teileinspeisung (mit Eigenverbrauch) und einer Nennleistung der PV-Anlage bis 10 kWp.
  • Der preisliche Vorteil bei den Ladekosten für das Elektroauto läßt sich am Besten beim Laden zu Hause, Arbeitgeber oder mittels PV-Anlage ausnutzen
  • Kosten für E-Fuels sind nicht aufgelistet. Befürworter können gern ihre Quelle für die Kosten pro 100 km in den Kommentaren posten um zu schauen in welchem Verhältnis diese liegen.

Ausblick

  • dynamischen Stromtarifen von aWATTar Deutschland GmbH, Tibber Deutschland GmbH, 1KOMMA5° GmbH, RABOT Charge GmbH sind in meiner Auswertung noch nicht berücksichtigt, können aber gerade in Kombination von §14a EnWG und Modul 1-3 die Kosten für das „zu Hause laden“ nochmal signifikant senken – auch ohne eigene PV Anlage.

So kannst du die Elektroauto Stromkosten beim Laden senken

1. Günstiger Laden an öffentlichen Ladesäulen

Nutze Tarife mit Anmeldung statt Ad-hoc-Laden. Preisvergleichs-Apps helfen beim Sparen. Tipp: Manche Supermärkte bieten sogar kostenlosen Strom an. Einfach beim Einkaufen laden!

2. Strom beim Arbeitgeber nutzen

Frage Deinen Chef, ob es auf dem Firmenparkplatz eine Lademöglichkeit gibt. Oft ist das Laden dort kostenlos. Viele Arbeitgeber bekommen Förderungen für Ladepunkte. Vielleicht auch bei Dir?

3. Zuhause laden – Eigenheim oder Mietwohnung?

Als Mieter sprichst Du am besten mit dem Vermieter über Lademöglichkeiten und Stromtarife.
Als Eigentümer kannst Du den Stromanbieter frei wählen und sogar mit PV-Anlage Strom selbst erzeugen.

4. Elektroauto Strom sparen

Die einfachste Möglichkeit Stromkosten zu senken, ist mit dem Elektroauto Strom zu sparen:

  • dosierter Einsatz der Klimaanlage und Heizung
  • vorausschauende Fahrweise mit Nutzung der Rekuperation
  • sanftes beschleunigen
  • ausnutzen von Windschatten der LKW auf der Autobahn
  • regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks
Was kostet 1 kWh Strom an der Ladesäule 2025 - Stand 01.06.2025
Was kostet 1 kWh Strom an der Ladesäule 2025 - Stand 01.06.2025

Fazit Elektroauto Stromkosten

Nach der obigen Beispielrechnung, habt ihr mit eurem Elektroauto den Vorteil, dass ihr die Kosten durch die Nutzung von Autostrom im Vergleich zum benzinbetriebenen Verbrenner je nach individueller Konstellation um 620 € oder mehr in einem Jahr senken könnt.

1) öffentliches Laden
  • Preisvergleich für das Laden an öffentlichen Ladesäulen in den genannten Apps durchführen um für euer Elektroauto die Stromkosten zu senken. Entscheidet euch nach eurem individuellem Fahrverhalten, ob sich das Adhoc laden oder der Abschluss eines Tarifs / einer Ladekarte eures örtlichen Energieversorger oder anderem EMP lohnt.
  • Tipp: keine App bildet alle Ladesäulenbetreiber ab und gerade bei Langstrecke lohnt sich vorher ein Blick in die verschiedenen Apps zu werfen, wenn man günstig Laden möchte.
2) Laden auf Arbeit
  • Fragt euren Vorgesetzten nach günstigen Lademöglichkeiten auf Arbeit.
3) Laden zu Hause
  • Mieter sind in der Regel darauf angewiesen, über ihren Vermieter zu gehen, um die Kosten des Autostroms für das Laden des Elektroautos zu erfahren / zu beeinflussen.
  • Eigenheimbesitzer, die sich selbst um den Stromtarif für das zu Hause Laden des Elektroautos kümmern können, haben den Vorteil, nach einem Preisvergleich einen Versorgerwechsel durchführen zu können, um die Stromkosten ihres Elektroautos zu senken.
  • Ihr habt die Möglichkeit, längerfristige Stromtarife abzuschließen und könnt euch damit besser vor starken Preisschwankungen im Vergleich zum Tanken von Benzin oder Diesel an der Tankstelle absichern.
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